Dienstag 10. Juni 2003

Für heute ist die Besichtigung der Peter und Pauls Festung, der Kasaner Kathedrale, des Newski Klosters mit dem Friedhöfen, des Smolnyj Klosters und der Christi Auferstehungs Kirche geplant.
Das Wetter ist heute nicht gut, es regnet zeitweise sehr stark, daher sind Außenaufnahmen fast nicht möglich.
Da uns bis zur Besichtigung der Peter und Pauls Festung noch Zeit bleibt machen wir bei den Rostra Säulen und dem Kreuzer Aurora einen kurzen Halt.
Die beiden 32 m hohen Rostra Säulen sind mit Schiffsschnäbeln geschmückt. Die Skulpturen an ihrem Fuße verkörpern die Flüsse Newa und Wolga (weiblich), Wolchow und Dnjepr (männlich). Früher dienten die Säulen als Leuchttürme.
Der Panzerkreuzer Aurora: Am 25. Oktober 1917 fiel der wohl folgenschwerste Schuss der Weltgeschichte: Das Signal zum Sturm auf den Winterpalast gab für alle deutlich hörbar die „Aurora“ mit ihrer Bordkanone sozusagen die Initialzündung der Oktoberrevolution. Der geschichtsträchtige Kreuzer samt Kanone ruft mittlerweile nicht mehr zum Kampf gegen Zar und kapitalistische Ausbeuter: Die „Aurora“ liegt heute als eines der berühmtesten Denkmäler der Stadt friedlich auf der Newa vor Anker.
Die Peter-Pauls-Festung ist das unbestrittene Herz der Stadt. Hier wurde am 27. Mai 1703 der Grundstein zur Festung Sankt-Piterburch (Zar Peter I., der Gründer, wollte sie auf holländische Art benannt haben) gelegt. Angelegt als Trutzburg gegen die Angriffe der Schweden musste die Peter-Pauls-Festung niemals ihre eigentliche Funktionstüchtigkeit unter Beweis stellen. Stattdessen wurde sie sehr bald zum berüchtigsten politischen Gefängnis des zaristischen Russland. Heute ist die Festung eine friedliche Oase in der hypergeschäftigen Riesenstadt: Sie beherbergt das Museum für Stadtgeschichte und ist ein Ort, an dem die Petersburger gerne ihre Freizeit verbringen.
Die vergoldete, von einer Wetterfahne in Gestalt eines Engels gekrönte goldene Turmspitze der Peter-Pauls-Kathedrale ist mit ihren 122,5 Metern die höchste architektonische Dominante von Alt-Petersburg. Sie erhebt sich inmitten der Peter-Pauls-Festung, wo 1703 der Grundstein zur künftigen russischen Hauptstadt gelegt wurde. Das erste, 1712-1733 von Domenico Trezzini errichtete steinerne Gotteshaus der Stadt ist ein Meisterwerk des so genannten „Petrinischen Barock“ – einer nördlich-verhaltenen Variante dieses üppigen architektonischen Stils des 17. Jahrhunderts. Berühmt wurde die Kathedrale als Begräbnisstätte der russischen Zaren.





Nach der Peter und Pauls Festung geht es weiter zur Kasaner Kathedrale. Die imposante Kasaner Kathedrale mit ihrer mächtigen, zum Newski Prospekt geöffneten halbrunden Kolonnade aus 96 korinthischen Säulen ist zweifellos ein architektonischer Höhepunkt der Petersburger Haupt-Flaniermeile. Wer einen alten Reiseführer in der Tasche hat, wird das einstige „Atheismus-Museum“ hier vergeblich suchen – die Kathedrale dient inzwischen wieder vollständig der russisch-orthodoxen Gemeinde.

Danach machen wir Mittagspause. Am Newski Prospekt nehmen wir das Mittagessen im Atrium Kaffee Stockmann ein. Das Restaurant liegt in einem mit Glas überdachten Innenhof eines Kaufhauses, daher stört der Regen nicht.

Anschließend fahren wir weiter zum Newski Kloster mit seinen Friedhöfen.
Auf dem weitläufigen Gelände des Alexander-Newski-Klosters am äußersten Ende des Newski-Prospekts findet der interessierte Besucher zwei außergewöhnliche Friedhöfe: Die "Totenstädte" (Nekropolen) beiderseits des Durchgangs zum Kloster bergen die Gräber vieler Baumeister, Bildhauer, Maler, Schriftsteller, Schauspieler und Komponisten, denen Petersburg sein Aussehen und sein Selbstverständnis in Architektur, Literatur und Musik verdankt.

Als nächstes steht das Smolny Kloster auf dem Programm. Das Ensemble des Klosters ist ein Meisterwerk des russischen Barock. Geplant und gebaut wurde es von Francesco Rastrelli. Es wurde früher als Lehranstalt für adelige Töchter genutzt und heute ist ein Universitätsinstitut untergebracht. Sei 1990 werden in der Kathedrale Konzerte gegeben und Ausstellungen gezeigt.





Weiter geht es zur Christi Erlöser Kirche. Diese Kirche ist eine reine Augenweide für alle, die vor lauter Barock und Klassizismus schon fast vergessen haben, dass auch Petersburg eine russische Stadt ist. Zar Alexander III. forderte dem Architekten Alfred Parland ein Bauwerk „im reinsten russischen Stil des 17. Jahrhunderts“ ab. Dieser „neo-russische“ Stil war damals groß in Mode. Seinen Auftrag meisterte Parland mit Bravour, denn der Betrachter sieht sich nicht zufällig auf den Moskauer Roten Platz mit seiner berühmten Basilius-Kathedrale versetzt.
Gegenüber der Kirche befindet sich ein kleiner Markt wo man verschiedene Andenken kaufen kann. Wir kaufen dort eine Matroschka (eine russische Puppe).





Um 15:00 sind wir wieder im Hotel angelangt. Bis zum Abendessen um 19:00 kaufen wir im Hotel und in einem nahegelegenen Magazin (kleiner Supermarkt) einige Andenken ein.
Nach dem Abendessen packen wir unsere Koffer, denn morgen geht es weiter in die Baltischen Staaten.