Mittwoch 4. Juni 2003

Den heutigen Tag verbringen wir in Moskau. Nach dem Frühstück geht es um 9:00 mit einer Stadtrundfahrt los. Als erste Station halten wir am Ufer der Moskva mit einem schönen Blick auf den Kreml





Die nächste Station ist die Christi Erlöser Kathedrale. Am südwestlichen Beginn des Boulevard Ringes steht die wiedererrichtete Erlöserkathedrale. Das 1883 fertiggestellte Original war 1931 im Auftrag Stalins gesprengt worden. Stalin wollte die Kirche durch den turmförmigen 'Palast der Sowjets' ersetzen, der mit mehr als 400 m Höhe von der Überlegenheit des Kommunismus künden sollte. Technische Schwierigkeiten und der Zweite Weltkrieg unterbrachen die Arbeiten, schliesslich wurde das Projekt aufgegeben. Die riesige Baugrube wurde 1960 zur Badeanstalt umfunktioniert. Zu Beginn der 90er Jahre startete die russisch-orthodoxe Kirche eine Kampagne zur Wiedererrichtung der Erlöserkathedrale, obgleich sie nicht zu den architektonischen Schmuckstücken der russischen Hauptstadt zählte. Nach nur gut zweijähriger Bauzeit wurde das Gotteshaus 1997 fertiggestellt und neu geweiht.





Weiter fahren wir zur Nikolaus Kirche, zum Neujungfrauen Kloster und zur Universität. Hier haben wir ein Problem, ein Keilriemen beim Motor ist gerissen. Nach einer Stunde hat Martin das Problem gelöst, ein neuer Keilriemen ist montiert und wir können die Fahrt fortsetzen. Als nächstes steht das moderne Moskau am Programm. Wir sehen den Europatower, einen Büroturm und überqueren auf der Europabrücke die Moskva. Auf der Brücke und in den Gebäuden sind auch Geschäfte untergebracht. Stolz wird uns von der Stadtführerin eine grosse Baustelle gezeigt, wo ein neuer Business Park entstehen soll. Um 14:30 gibt es das Mittagessen am Manegeplatz. Dort gibt es unterirdisch alles was das Herz begehrt. Von russischer bis internationale Küche alles in Selbstbedienung. Mit dem Plastikbesteck das man mit dem Essen erhält war es uns nicht möglich das Fleisch, obwohl es nicht hart oder zäh war, zu zerteilen. Wie gut war es das wir ein Taschenmesser mit hatten.





Als nächstes steht die Besichtigung des Kreml auf dem Programm. Der Kreml ist das zentrale Ensemble Moskaus, das Herz Russlands und das Symbol seiner Grösse. Bereits im 11. Jahrhundert befand sich hier das Slawjanski Städtchen. Die Wehrbauten des Moskauer Kreml gehören zu den besten Beispielen der Fortifikationskunst des europäischen Mittelalters. Die Gesamtlänge der Kremlmauer beträgt 2235 m mit dazwischen 18 Wehrtürmen. Die Mauern erreichen, in Abhängigkeit vom Gelände, eine Höhe von 5 bis 19 Metern bei einer Dicke von 3,5 bis 6,5 Metern.





Um 18:00 müssen wir den Kreml verlassen da die Besichtigungszeit und der offizielle Teil der Stadtführung zu Ende sind. Wir gehen noch nicht ins Hotel, sondern mit einigen Mitreisenden und Dr. Fritz zum Jelissejew, den bekanntesten Delikatessengeschäft Moskaus. Man bekommt dort alles zu Essen und Trinken was man sich vorstellen kann. Vom Russischen Kaviar bis zum Französischen Kognak. In der stilvollen Halle in der die verschiedenen Geschäfte untergebracht sind gibt es jedoch kaum Kunden, die Preise sind für russische Verhältnisse viel zu hoch. Nach dem Abendessen machen wir noch einen kurzen Besuch im Kaufhaus Gum. Der glasüberdachte Bau mit 90 mal 252 m Aussenlänge wurde 1888 bis 1894 errichtet und beherbergt seit der Restaurierung in den fünfziger Jahren etwa 200 Geschäfte mit 70.000 m² Verkaufsfläche. Das Ambiente des Gum ist einzigartig. Statt Glas und Beton Architektur überspannen verschnörkelte Brücken und Stege die Passagen, die Läden liegen hinter Fassaden im neo-altrussischen Märchenstil, die Abteilungen sind mit Kronleuchtern, Spiegelwänden und Stuck ausgeschmückt. Heute sind viele Ladenpassagen menschenleer, weil sich die Russen die teuren Waren nicht leisten können. Aus dem traditionellen russischen Warenhaus wurde ein Konsumtempel, in dem viele westliche Firmen ihre Luxusartikel anbieten.